In Heidelberg entsteht seit dem Jahr 2009 auf einem stillgelegten Güterbahnhofsgelände auf einer Fläche von 116 Hektar ein völlig neues Stadtviertel zum Wohnen, Arbeiten, Forschen, mit Geschäften, Grünflächen, Kultur- und Freizeitangeboten. Die “Bahnstadt” ist inzwischen oder war bereits die größte Passivhaussiedlung der Welt und dient längst als Vorbild – u.a in China entstehen gerade ähnliche teils noch größere Projekte. Die Planer sprechen von der „Stadt der Zukunft“: Die Fernwärme wird zu fast 100 % aus Kraft-Wärme-Kopplung erzeugt, mittelfristig wird die vollständige Strom- und Wärmeversorgung aus regenerativen Energien angestrebt. Hier trifft beabsichtigte Nachhaltigkeit auf rasend schnelle Umsetzung nach strengen ökonomischen Gesichtspunkten, denen die Qualität nicht immer folgen kann. Die Bau-Entwicklung ist der ursprünglichen Planung weit voraus und die Siedlung findet trotz hoher Preise regen Zulauf bei hinzuziehenden Bewohnern und Unternehmen, während andere Bürger von der engen Bebauung und bedingt durch den Reißbrettcharakter von einer gewissen Sterilität und Gleichförmigkeit befremdet sind.